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Sonntag, 19. Juni 2011

Musik: Gus Gus – Arabian horse

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Um herauszufinden, wer zu einem beliebigen Zeitpunkt sich gerade als Mitglied der Band Gus Gus empfindet, müsste man wohl eine Befragung der gesamten isländischen Bevölkerung durchführen. Zum Zeitpunkt der Gründung der Band im Jahr 1995 und des Debütalbums zählten zwölf Personen dazu, so auch Hafdís Huld und Emilíana Torrini Davíðsdóttir. Letztere feierte mit “Jungle drum” den wahrscheinlich größten Hit im Umfeld des Kollektivs.

Die sieben Alben vor “Arabian horse” dokumentierten sowohl Höhen als auch Tiefen des Schaffens der Band. Die Jahre 2008/09 waren ein Wendepunkt für Gus Gus: Nach dem kreativen Tiefpunkt “Forever”, anschließend kurzzeitig reduziert auf zwei Mitglieder und mit neuem Label im Rücken war “24/7” aus dem Jahr 2009 ein Lichtblick. Mit der willkommenen Rückkehr (zumindest als Gast) der Sängerin Urdur Hákonardottir (“Earth”) und dem neu gewonnenen Selbstbewusstsein wandelte sich dieser nun in einen wärmenden Sonnenstrahl. Als weiterer Sänger unterstützt Högni Egilsson diese Stimmung.

Die stabile Basis aus Dance und Electro des Vorgängeralbums wurde genutzt und um Vielfalt ergänzt. Die teilweise verführerischen Vocals haben Raum zur Entfaltung (z. B. im starken Song “Over”) und selbst einige organische Klänge sind auf “Arabian horse” zu finden.

Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass sich die Kreativität der Band proportional zur Anzahl ihrer Mitglieder und Gäste verhält. Daher hoffe ich auf weitere Rückkehrer oder Neuzugänge und ein erneut umwerfendes Album wie “This is normal”. Freunde elektronischer Klänge sollten den wiedererstarkten Gus Gus eine Chance geben. Und wer die Chance hat die Band live zu erleben… hin!

  • 24.06. Köln
  • 25.05. Dresden

Hier die beiden Songs “Within you” und “Over” des Album als Live-Versionen:

“Arabian horse” ist:

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