Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Dienstag, 29. November 2016

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Laura Marling - Soothing

"Soothing" könnte man fast alle Lieder Laura Marlings nennen. Sie selbst ehrt den ersten Song ihres neuen Album mit diesem Namen. Das Album "Semper femina" wird im März erscheinen. Den Song und das Video gibt es schon jetzt:

Montag, 28. November 2016

Adapterliebe

Lachgarantie.

Sonntag, 27. November 2016

Musik: Paul Draper - EP Two

























Zwei Hits + X

Selten stelle ich EPs vor. Aber für Paul Draper mache ich gerne wieder eine Ausnahme, auch wenn seine "EP One" mich nicht komplett überzeugen konnte. 

Das starke "Friends make the worst enemies" ist gleich zweifach enthalten. Es gefällt mir in dieser Form


etwas besser als in der akustischen Version:


"Don't you wait, it might never come" ist ein rockiger Uptempo-Titel, der in bester Mansun-Tradition steht. "Some are better left unsaid" ist sehr getragen geraten, aber es sei Draper gegönnt, auch auf diese Weise seine Stimme zu präsentieren. 

Bei "EP Two" kommt bei mir eher Mansun-Feeling auf als auf seinem Solo-Debüt. Aber aus den bereits veröffentlichten und wohl noch kommenden EPs hätte man sicher ein gutes Album machen können. Und darauf hätte auch "You and only you" gehört, welches so aber bei The Anchoress gelandet ist. 

Samstag, 26. November 2016

Natürliches Ende einer Revolution



Und nochmal empfohlen: Die Graphic Novel.

Freitag, 25. November 2016

(Sehr viel) früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Jacques Brel - Amsterdam

Dieses Buch machte mich auf dieses Video aufmerksam. Wie sich ein Belgier aufregen kann, wenn er auf franzözisch Amsterdam besingt:

Donnerstag, 24. November 2016

Musik: Angel Olsen - My woman


























Zur Hälfte schön rockig. Zur Hälfte nett verträumt. 

Angel Olsen muss ich umsortieren. Bislang hatte ich sie in die Folk-Ecke gestellt. Mit ihrem dritten Album "My woman" setzt die Amerikanerin ein starkes Zeichen und qualifiziert sich für für höhere Weihen.


Die Platte simuliert die A- und B-Seite einer LP. In der ersten Hälfte finden sich die flotteren Titel, danach wird es etwas ruhiger, melancholischer und verträumter. Besonders beeindruckt bin ich von den Indierock-Passagen und den beiden Songs mit Spielzeiten über sieben Minuten, die trotzdem nicht langweilig werden. 

"My woman" erschien bereits im September. Die überwiegend positiven Kritiken zur Veröffentlichung (87/100 bei Metacritic) hallen noch nach. Es würde mich nicht wundern, wenn das Album in einigen Bestenlisten am Jahresende auftauchen würde. 

"Give it up", "Not gonna kill you", "Sister" und "Woman" sind die besonders tollen Titel auf "My woman". Damit stammen jeweils zwei von jeder "Seite" des Albums. 

Das Video zu "Sister":


"Shut up kiss me":


Am 26.05.2017 wird Angel Olsen in Berlin auftreten.

"My woman" klingt nach:

Dienstag, 22. November 2016

Schon wieder?

Das geht ja früh los dieses Jahr.

Montag, 21. November 2016

Montagsmaler

Also soll ich mich geschmeichelt fühlen der eingeschnappt sein, wenn künstliche Intelligenz in einem von mir skizzierten Toaster "Mona Lisa" erkennt?

Probiert selbst.

Musik: Let's Eat Grandma - I, gemini

























Jugendlich unbeschwert oder schon ausgebufft. Auf jeden Fall gut. 

Dieses Album habe ich in den letzten fünf Monaten immer wieder "angefasst". Bereits beim zweiten Durchlauf hatte ich "Eat Shiitake mushrooms" in die Liste der potentiellen Jahreshits aufgenommen. Doch es brauchte noch einige Anläufe und Monate, bis ich "I, gemini" fassen konnte.

Ich stelle hier nicht häufig Musik von Teenagern vor. Mir war nicht bewusst, dass Jenny Hollingworth und Rosa Walton noch so jung sind. Deren Debüt "I, gemini" ließ mich auch nicht auf diese Idee kommen. Eher hätte ich einer reife Band mit reichlich Erfahrung mit psychotropen Substanzen hinter Let's Eat Grandma vermutet.

Die jungen Damen aus Norwich haben eines der Debüts des Jahres gezaubert. Poppig, anspruchsvoll, verschroben, psychedelisch mit Lo-Fi Charme und an jeder Stelle überraschend. Woher nehmen die beiden das alles?

"Eat Shiitake mushrooms", "Sax in the city", "Rapunzel" und "Welcome to the treehouse" sind die Titel, die mich auf die Weiterentwicklung der Band mehr als neugierig machen. Daneben gibt es leider auch mit mindestens einen Langweiler, doch der kündigt sich zumindest schon im Titel als solcher an: "Sleep song".

"Eat Shiitake mushrooms":


"Sax in the city":


Teenager können sogar Klatschspiele bei Jools Holland aufführen, inkl. "Deep six textbook":


"I, gemini" klingt nach:

Sonntag, 20. November 2016

Musik: Man & The Echo - Man & the echo



Manigfaltige Pop-Inkarnation. 

So mag ich Pop-Musik. Man & The Echo aus Englands Nordwesten veröffentlichen mit ihrem gleichnamigen Debüt ein abwechlungs- und einfallsreiches Album. Frontman Gaz Roberts nennt Glam, Soul und New Wave Indie als vorrangige Einflüsse der Band. Diese kann man auch heraushören. Außerdem Disco, Rock 'n' Roll, sogar etwas Prog und als Topping Crooning. Souverän sprintet das Quartett durch die Genres und Jahrzehnte, aber immer wird die Pop-Schablone darüber gelegt. Unterhaltsam aber nicht albern, poppig aber nie anbiedernd... "Man & the echo" hat Substanz, macht Spaß und zwingt zum Mitwippen oder gar Tanzen. Die Ernsthaftigkeit der Band zeigt sich in den durchaus kritischen Texten und im soliden musikalischen Handwerk. 

"Distance runner", "On holidays", "Care routine" und "The favourite band of a dead man" sind meine besonderen Empfehlungen auf dieser hörenswerten Platte. 

Das Video zu "Distance runner":


Und schon fast Monty Python-würdig "Operation Margarine":



"Man & the echo" ist:

Samstag, 19. November 2016

Unboxing: Radiohead - A moon shaped pool - Special edition

Das hat ja eine ganze Weile gedauert, bis die Box ihren Weg zu mir fand. Und dann ist es nur ein Bausatz und man muss die LPs selbst einbauen. ;-)






Aber ein schönes und praktisches Detail:

Freitag, 18. November 2016

Musik: Tasseomancy - Do easy

























Verträumt wie das Cover. 

Die Lightman-Zwillinge Sari und Romi begegneten mir erstmals als Background-Sängerinnen bei Austra. Austras neues Album ist bereits angekündigt. Ohne Austras Katie Stelmanis veröffentlichten die Lightmans schon 2008 als Tasseomancy ihre erste EP. Mit "Do easy" erscheint nun ihr drittes Album. Erneut werden sie darauf durch Johnny Spence (Keyboard) und Evan Cartwright (Percussion) verstärkt. 

Es beginnt mit "Dead Can Dance & Neil Young" noch recht spannend. Danach wird es über weite Strecken sehr verträumt und ereignisarm. Dieses Vakuum können die Zwillinge mit ihren Stimmen nicht füllen. Da freut man sich sogar über Brodi West am Alt Saxofon und Ryan Driver mit der Flöte.

Inspiriert wurde Tasseomancy zu diesem Werk von William S. Burroughs bzw. dessen Schüler Genesis P-Orridge und Gus Van Sant. Das Motto "Doing easy" hatten diese bereits in mehreren Formen aufbereitet. Nun folgt eben noch Tasseomancys Soundtrack dazu. Die Lightmans haben das Motto sicherlich gut umgesetzt. "Claudine", "Wiolyn" und "Eli" sind gute Pop-Songs. In seiner Gesamtheit ist "Do easy" für meinen Geschmack zu sehr "Easy listening".

"Missoula":



"Do easy" klingt nach:


Gus Van Sants Kurzfilm zum Thema ist m. E. sehenswert. Wo sonst lernt man, wie man eine Kaffeetasse bedient:

Donnerstag, 17. November 2016

Buch: Pieter Steinz - Typisch Europa

























Weihnachtsgeschenk gesucht?

Da zähle ich doch einfach mal auf, was für "Typisch Europa" als Weihnachtsgeschenk oder Lektüre spricht:

  • Der Leser lernt oder erfährt etwas aus vielen Kulturbereichen: Architektur, Bildende Kunst, Film, Fotografie, Literatur / Comics, Musik, Schauspiel / Tanz, Design / Mode und unter "Verschiedenes" wird alles zusammengefasst, was in die anderen Kategorien nicht reinpasst. 
  • Durch diese Vielfalt sollte fast jeder Leser Anknüpfungspunkte zu seinen Interessen finden und zeitgleich mit Themen in Kontakt kommen, über die er sich noch nie Gedanken gemacht hat.
  • Durch die klar getrennten und jeweils recht kurzen Kapitel eignet sich "Typisch Europa" wunderbar als Bettlektüre oder aus meiner Sicht auch als "Coffee Table Book" für Menschen, die neben Bildern auch Texte mögen. 
  • Das Buch bietet gleich mehrere Einstiegsmöglichkeiten: Linear, über Landkarten, nach Interesse und Neugier über Inhaltsverzeichnis oder Register. 
  • Es beleuchtet mit "Europa" ein Thema, dessen man sich widmen sollte. "Das Buch, das Europa jetzt braucht: Eine Liebeserklärung an unsere gemeinsame Kultur.", behauptet der Klappentext nicht ohne Grund. 

Der Niederländer Pieter Steinz hat sich viel Mühe bei der Erstellung des Buchs gemacht und seine Erfahrung als Kunst- und Literaturkritiker geschickt genutzt. Er verstarb vor wenigen Monaten und so ist "Typisch Europa" sein Vermächtnis. 

Mir gefällt vor allem die Vielfalt des Buchs. Da folgt ein Kapitel über "Das Auto-Design" auf "Das epische Theater von Brecht und Weill"  und "Das Alphabet des Lebens" (mit Periodensystem der Elemente) leitet über zu "Der literarische Einfluss Astrid Lindgrens". 100 Stationen werden auf diese Weise erläutert. 

"Typisch Europa" ist tatsächlich eine Liebeserklärung, für den hartnäckigen Leser durchaus eine kleine Herausforderung und (wie bereits erwähnt) ein tolles (Weihnachts-)Geschenk. 

Mittwoch, 16. November 2016

Konzert aus der Konserve: Warpaint@9:30 Club in Washington am 04.10.2016

Im März 2017 auch wieder in Deutschland.

Dienstag, 15. November 2016

Musik: The Wave Pictures - Bamboo diner in the rain




















Liebe Zuneigung auf den zweiten Blick. 

Der erste Durchlauf von "Bamboo diner in the rain" ließ mich am Sinn weiterer Beschäftigung mit dieser Platte zweifeln. Das vorletzte Album "Great big flamingo burning moon" hatte keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen und den Nachfolger "A season in hull" habe ich verpasst oder ignoriert. Vielleicht sollte es mit mir und The Wave Pictures einfach nicht klappen. Doch aus irgendeinem Grund hörte ich mir "Bamboo diner in the rain" erneut an und nachdem ich die ersten Garage- und Blues Rock Vorbehalte in den Hintergrund gerückt hatte, konnte dieses geschätzt 15. Album des Trios aus Leicestershire doch noch ein Stück weit mein Interesse wecken. 

Aussagekräftige Promotexte dürfen zitiert werden, besonders wenn sie den Albumtitel erklären:
"Bamboo Diner in the Rain sees The Wave Pictures battling against the robot music apocalypse. The new album is a bluesy, boozy love letter to the guitar, filled with American Primitive instrumentals, John Lee Hooker chugs and Link Wray style minor-key surf music. As songwriter and guitarist Dave Tattersall explains; 'This album is set in the Bamboo Diner of my dreams, with rain beating on the windows and a jukebox stocked with blues.' "
"Bamboo diner in the rain" erscheint mir etwas weniger roh und verschroben als "Great big flamingo burning moon" aber trotzdem frech genug, um fernab des Mainstreams zu punkten. Eigentlich sind The Wave Pictures eine typische englische "The"-Band... würde sie nicht so verdammt souverän den Blues auf der aktuellen Platte zelebrieren. Ich erkenne Parallelen zu den Arctic Monkeys. 

"Panama hat", "Now I want to hoover my brain clean", "H.D. Rider", "Newcastle rain" und "The running man" sind meine Favoriten für einen Abend im "Bamboo diner in the rain". 

Das Video zum starken Abschlusstitel des Albums:


Und das zu "Pool hall":


The Wave Pictures live:
  • 04.12. Hamburg
  • 05.12. Berlin
  • 08.12. Darmstadt
  • 09.12. Freiburg
  • 10.12. Wetzlar
  • 11.12. Köln
  • 12.12. Dresden
  • 13.12. München
  • 16.12. Esslingen

"Bamboo diner in the rain" ist:

Montag, 14. November 2016

Film: Doctor Strange

























Solide Leistung der Superhelden-Ersatzbank.

Ein Superhelden-Comic Fan war ich nie, von Doctor Strange hatte ich bis zu der Ankündigung des Films noch nie etwas gehört. Aber die die Marvel-Reihe der Filme seit 2008 verfolge, sollte auch dieser Film nicht fehlen. Spaß machten schon die Trailer im Vorprogramm: "Guardians Of The Galaxy Vol. 2" und "Rogue One" steigerten meine Vorfreude auf diese Streifen. 

"Doctor Strange" ist in gewisser Weise ein besonderer Superhelden-Film, geht es doch vor allem um "Zauberei" und nur etwas um Kampfkunst. Entsprechend fantastisch ist der Film geraten. Da bewegen sich Häuserwelten schon mal wie man es in "Inception" gesehen hat und ansonsten sieht man vor lauter Tricktechnik häufig den Hintergrund kaum mehr. 

Die Story des Film ist recht dünn: Man erfährt, wie aus dem Neurochirogen Dr. Steven Strange der Zauberer Doctor Strange wird. Als dieser kämpft er gegen Kaecilius, der für Dormammu die Welt in die dunkle Dimension ziehen soll. Als würden wir die nicht auch ohne ihn erreichen...

Die Besetzung ist hingegen stark: Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton und Mads Mikkelsen leisten jeweils ganze Arbeit.

Nach "Captain America: Civil War" ist "Doctor Strange" ein guter "Downer". Man kann ja nicht immer nur Vollgas geben. Außerdem eignet sich "Doctor Strange" auch für Interessierte, welche ohne Kenntnis der anderen Marvel-Filme einen Einstieg wagen möchten. Marvel hat sich da wirklich eine clevere langfristige Strategie gegeben. 

Insgesamt ist "Doctor Strange" ein solider Superhelden-Film. Für die Schilderung von Doctor Stranges Vorgeschichte ist ein kompletter Film gerechtfertigt, ansonsten soll er sich in Zukunft aber gerne auf die Rolle des "Sidekicks" beschränken. 

Das "Easter Egg" (es gibt tatsächlich noch Menschen, die mit Beginn des Abspanns bei Marvel-Filmen das Kino verlassen) war ein Ausblick auf "Thor: Ragnarok".

Samstag, 12. November 2016

Buch: Juli Zeh - Unterleuten

























Interessante und spannende "Milieustudie". 

Immer wenn ich mal wieder gar nicht weiß was ich lesen soll, greife ich zu Genres oder Titeln, die mir denkbar fremd sind. Der Verlag nennt "Unterleuten" einen Gesellschaftsroman, ich kann mich nicht erinnern, jemals zu einem solchen gegriffen zu haben. Vom Leben in einem ostdeutschen Dorf hatte ich nur dunkle Vorstellungen. So erschien "Unterleuten" auf den ersten Blick als "mutige" Wahl mit Aussicht auf Erkenntnisgewinne. Und ich wurde in jeder Hinsicht positiv überrascht.

Im Kern geht es in "Unterleuten" um den Bau von Windkrafträdern auf dem Gebiet der brandenburgischen Gemeinde Unterleuten. Daraus macht Juli Zeh einen Roman über 600 Seiten mit ca. 30 handelnden Personen. Zuerst subtil und später offensichtlich entwickelt sich eine spannende Geschichte. Es will schon etwas heißen, wenn ich ein Hardcover dieses Gewichts zeitweise ins Reisegepäck aufnehme.

"Zugezogene" (u. a. ein Vogelschützer, angelockt von den Kampfläufern und Stadtflüchtlinge auf der Suche nach ländlicher Idylle) treffen auf alteingesessene Dorfeinwohner und zudem verfolgt ein westdeutscher Investor seine Agenda. Die Konflikte sind vorprogrammiert. Und dann gibt es noch den Zwist zwischen den Alphatieren des Dorfs, der bis in DDR-Zeiten zurückreicht. Die Kungelei um die Windräder und die geschickte Verstrickung der Lebenswege der Dorfbewohner ergeben zusammen eine Geschichte, die zwar nicht ganz ohne Klischees auskommt, aber trotzdem sehr realistisch erscheint. Die Erzählweise der erfolgreichen Autorin Juli Zeh wird ihrem Ruf gerecht. So wird z. B. an der Figur der ehrgeizigen Linda Franzen gezeigt, wie sich der Glaube an "Lebenshilfe- und Motivationsbücher" auswirkt. Als Vorlage hält das reale Buch "Dein Erfolg" von Manfred Gortz her. Realität und Fiktion verschwimmen in "Unterleuten" immer wieder. Auf der Website zum Buch werden das Dorf und seine Bewohner vorgestellt, selbst auf die Website der Dorfkneipe wird verwiesen. 

So sehr den Geschichten und Charakteren Raum für ihre Entwicklung gelassen wird, so sehr überschlagen sich gegen Ende die Ereignisse. Diese Beschleunigung hätte ich nicht gebraucht. Trotzdem gibt es von mir eine nachdrückliche Leseempfehlung. An "Unterleuten" kann wirklich jeder Leser Gefallen finden. Trotz der 635 Seiten wird die Geschichte allerdings nicht für den ganzen Winter reichen, dafür liest sich das Buch einfach zu schnell und zu gut. 

Terry on sale

Unterstützenswert.

Freitag, 11. November 2016

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Leonard Cohen - First we take Manhatten

Erschreckend, wenn vorhersehbar letztes Album und Tod so nahe beieinander liegen. Das hatten wir dieses Jahr doch schon einmal. 

Donnerstag, 10. November 2016

Musik: Courteeners - Mapping the rendezvous

























Auf den ersten Blick unscheinbar aber eigentlich rundum gut. 

Zehn Jahre, fünf Alben: Die Courteeners machen auf den ersten Blick einen soliden Eindruck. Kleinere Verluste (das "The" im Namen und ein Bassist) steckte die Band offensichtlich weg. Ihr aktuelles Album "Mapping the rendezvous" ist eine Mischung aus Indierock, Post Punk / Garage und Synthie. Auch diesbezüglich bietet die Band aus Middleton bei Manchester wenig Überraschungen. Trotz der verlorenen "The" klingen die Courteeners wie eine der "The"-Bands Englands. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal konnte ich auf "Mapping the rendezvous" nicht ausmachen, aber das Album wirkt ausgeglichen und eben im guten Sinn "solide". Da bestehen schmeichelnde Balladen wie "Most important" neben recht rohen Titeln wie "Kitchen". Die zweite Hälfte des Album gefällt mir in seiner Entspanntheit komplett. 

Das Video zu "No one will ever replace us":


"Mapping the rendezvous" ist:

Mittwoch, 9. November 2016

Realität vs. Fiktion

Früher schaute ich amerikanische TV-Serien um unterhalten zu werden. Nun schlägt die Realität (fast) jede Fiktion.

Dienstag, 8. November 2016

Version wars: Westworld Soundtrack vs. Soundgarden

Die Serie ist noch jung, aber der Soundtrack sorgt schon für Aufmerksamkeit.

"Black hole sun" klingt dort so:


Und so im Original:

Montag, 7. November 2016

Musik: Robbie Williams - The heavy entertainment show

























Robbie rief und alle kamen... nun ja, bis auf die Hits.

Die Ankündigung eines neuen Robbie Williams-Albums brachte mich noch nie in Verzückung. Die beiden aus meiner Sicht relevanten Hits erschienen auf seinem Debüt. Neugierig auf sein elftes Solo-Album machte mich nur die Liste der Mitwirkenden: Guy Chambers kam zurück, die Killers und Ed Sheeran durften jeweils einen Song spenden und als Gäste waren u. a. Rufus Wainwright und John Grant angekündigt.

Als ich das Album auf den Player bekam, hörte ich mir zuerst "I don't want to hurt you" an um enttäuscht festzustellen, dass dieser Song mit John Grant meine Vorfreude nicht rechtfertigte. Doch einige Albumdurchläufe lassen mich meine Meinung revidieren: "I don't want to hurt you" ist einer der stärkeren Titel auf "The heavy entertainment show". Daneben gibt es einige wirklich unnötige Songs ("Party like a Russian", "Bruce Lee" und der Titeltrack ist auch kein Glanzstück) und andere, die nicht weiter stören. Es ist bemerkenswert, dass die Bonus Tracks der Deluxe-Edition ohne Probleme mit den Titeln der Standard-Edition mithalten können. Schade, dass keine Hits enthalten sind. 

Zumindest weiß ich jetzt, warum die Dame am Anfang des Videos dümmlich kichernd wegläuft:

"The heavy entertainment show" klingt nach:

Sonntag, 6. November 2016

Musik: Leonard Cohen - You want it darker

























Würdig.

Leonard Cohen war musikalisch ein Spätberufener. In Kanada geboren und aufgewachsen, veröffentlichte er bereits während des Studiums Poesie. Anschließend schlug er sich lange als Schriftsteller durch und verbrachte eine ganze Weile in Europa, speziell auf der griechischen Insel Hydra hielt er es lange aus. Erst mit Mitte 30 widmete er sich von New York aus seiner Musikkarriere. Zuvor hatten bereits andere Musiker das Potential seiner Texte erkannt und für deren Musik verwendet.

Janis Joplin und Joni Mitchell als Freundinnen, Zusammenarbeit mit Phil Spector... Cohen scheint schon damals sehr populär gewesen zu sein. Die 90er Jahre verbrachte er weitgehend als Mönch in einem Kloster. 2001 kam er musikalisch zurück. 

Seinen ersten Auftritt absolvierte er vor 49 Jahren auf dem Newport Folk Festival. Zu Beginn dieses Abschnitts seiner Karriere klang er zeitgemäß nach einem Folksänger. Mit den Jahren entwickelte sich seine unverwechselbare Stimme. Diese und seine lyrischen Fähigkeiten zelebriert der Kanadier auf seinem 14. Album "You want it darker", stellenweise vor opulentem Hintergrund mit Streichern und sonstigem Beiwerk. 

Wegen der Texte wird schon jetzt von Cohens Abschiedswerk gesprochen. Ich finde in dieser Qualität darf Cohen gerne noch das eine oder andere Album veröffentlichen. Der Titeltrack ist ein packender Hit, "If I didn't have your love" sticht ebenfalls heraus. Darüber hinaus ist "You want it darker" ein durchweg stimmiges Album.  

"You want it darker":


Ich fürchte auf eine Deutschland-Tour des 82-Jährigen können wir nicht hoffen.

"You want it darker" klingt nach:

Samstag, 5. November 2016

Offline-Empfehlung

Amazons Online-Empfehlungen sind oftmals recht treffend. Offline müssen wir aber noch etwas üben. Ein Prospekt mit Kinderspielzeug an mich per Post??



Freitag, 4. November 2016

Musik: Bell X1 - Arms
























Nett...

Ich finde bei einem Gewinnspiel zum Thema Musik wäre "Welche ist die nach U2 im irischen Radio meistgespielte Band?" eine spannende Frage. An dieser Stelle stellt sie keine Herausforderung dar, denn sie ist bereits mit dem Titel dieser Vorstellung beantwortet. In der Heimat ist Bell X1 also recht populär. Sie ging aus Juniper hervor, den Mitstreiter aus dieser Zeit kennt man auf dem europäischen Festland vielleicht eher: Damien Rice.

Bell X1 hat in der Vergangenheit acht gefällige Platten mit einigen Songperlen und dezentem Indie-Touch veröffentlicht, so auch "Chop chop" im Jahr 2013. Nun folgt das neunte Album. Es ist gefällig und liefert die Songperlen "Bring me a fire king", "The upswing", "I go where you go" und "Out of love". Nett. Nicht mehr und nicht weniger. 

"The upswing":


"Arms" klingt nach:

Konzert: Kate Tempest@Muffathalle in München, 03.11.2016


Mein Konzert des Jahres. Und am Ende ein Gedicht. 

"Let them eat chaos" ist ein starkes Album, die Aufmerksamkeit des interessierten Publikums ist Tempest aktuell sicher und ich war noch nie auf einem Hip Hop Konzert (oder gilt Deichkind?). Die Vorzeichen standen also günstig... und meine Erwartungen wurden übertroffen. 



Vom Support Act Muso hörte ich die letzten beiden Titel und das reichte mir auch für einen umfassenden Eindruck. Punkt 21 Uhr betraten Tempest und ihre drei Mitstreiter (u. a. der Produzent des Albums Dasn Carey) die Bühne. Die Dame bat das Publikum auf die Nutzung von Handys während des Konzert zu verzichten und sich statt dessen auf sie und die Show zu konzentrieren. Im Gegenzug versprach sie ein nachhaltiges Konzerterlebnis. 



Die Story zu "Let them eat chaos" bot den starken Rahmen für das Set, die meisten Songs wurden im Vergleich zum Album merklich härter aufgeführt. Und Kate Tempest konnte sich als die engagierte Künstlerin präsentieren, die sie nun einmal ist. Man fühlt sich geneigt, ihrem Aufruf "to wake up and love more" zu folgen. Ich scheue mich, "Hits" aus diesem Gesamtkunstwerk hervorzuheben, aber "Ketamine for breakfast", "Europe is lost", "Don't fall in" und vor allem "Perfect coffee" wirkten schon besonders intensiv auf das komplett mitschwingende Publikum. 





Im Vorfeld fand ich keine Setlist zu Kate Tempests aktueller Tour. Entsprechend groß war meine Spannung im Hinblick auf ihr Konzert in München. Im Nachhinein ist mir klar, dass es sich aufdrängte, dass Tempest ihr Album "Let them eat chaos" komplett und in der bekannten Reihenfolge aufführt: 

  • Picture A Vacuum
  • Lionmouth Door Knocker
  • Ketamine For Breakfast
  • Europe Is Lost
  • We Die
  • Whoops
  • Brews
  • Don't Fall In
  • Pictures On A Screen
  • Perfect Coffee
  • Grubby
  • Breaks
  • Tunnel Vision
Kate Tempest wies darauf hin, dass sie bei dem "Zugabe"-Spiel nicht mitmacht und statt dessen noch ein Extrakt aus dem Gedicht "Brand new ancients" vorträgt und danach die Bühne verlässt. Hat sie gemacht. 



Wenn Pfarrer derart engagiert und zu relevanten Themen predigen würden wie Kate Tempest, wäre ich regelmäßig in Gottesdiensten zu finden. 

Mittwoch, 2. November 2016

Vorfreude: Kate Tempest

Morgen!

Dienstag, 1. November 2016

Buch: Henrik Lange - Wie sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben

























Düster gezeichnet, heiter geschrieben. 

Mit der Bezeichnung "Schwedenkrimi" gehen wir in Deutschland geografisch sehr großzügig um. So ziemlich jeder Krimi der irgendwo nördlich von Flensburg handelt wird dieser Kategorie zugeordnet. Jeder der Stieg Larssons Triologie oder einen anderen Krimi skandinavischer Herkunft gelesen hat, wir sein Bild des typischen Schwedenkrimis vor Auge haben. Dieses lässt sich nun mit Henrik Langes Graphic Novel "Wie sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben" abgleichen.

Henrik Lange erblickte vor knapp 45 Jahren in Göteborg das Licht der Welt. Mit seinen Comics "Weltliteratur für Eilige: Und am Ende sind sie alle tot" und "Filmklassiker für Eilige: Und am Ende kriegen sie sich doch"" traf er durch seine knackigen Zusammenfassungen den Nerv der Zeit. Im gleichen Sinne erklärt er mit "Wie sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben" eben den Kern (fast) aller Schwedenkrimis.

Mit sarkastischem bis heiteren Schreibstil (ich vertraue auf die Originaltreue der Übersetzerin) und düsteren Zeichnungen liefert er sowohl Schwedenkrimi-Fans als auch -Verachtern einen kurzweiligen und unterhaltsamen Überblick über die unverzichtbaren Elemente des Genres: Einstieg, Mord, Schauplatz, die Protagonisten, deren Gegenspieler u. v. a. m. werden kurz beschrieben und gezeichnet. Und im Stile von "... für Eilige" werden auch noch Schwedenkrimi-Klassiker wie "Meisterdetektiv Blomquist" von Astrid Lindgren kurz "erzählt". 

Die 160 Seiten eignen sich wunderbar für eine Bahnfahrt oder als leichte Bettlektüre.