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Sonntag, 4. März 2018

Buch: Yrsa Sigurðardóttir - DNA


























Brutale Morde in Island. 

Drei Thriller zu Fällen des Ermittlerduos aus Kommissar Huldar und Psychologin Freyja hat Yrsa Sigurðardóttir bereits veröffentlicht. In Deutschland erschienen bislang die ersten beiden, "DNA" und "Sog". Durch "Sog" wurde ich auf die isländischen Thriller aufmerksam. Wenn ich mich an Krimi-Reihen traue, gehe ich üblicherweise chronologisch vor. Bei der Lektüre von "Sog" bewies ich offensichtlich Mut zur Lücke. Der Story konnte ich auch problemlos ohne Kenntnis des Debüts folgen, aber einige Andeutungen zur Vergangenheit machten mich neugierig. So griff eben doch noch zur "Vorgeschichte" in Form von "DNA" und konnte sehr schön die Parallelen zwischen den beiden Thrillern erkennen.


Beide beginnen mit einem Prolog, der viele Jahre zurück führt. Andeutungen über das unerfreuliche Schicksal, welches drei Waisenkinder ereilte, erzeugen schon zu Beginn die dunkle Stimmung, die auch "Sog" durchzog. Brutale Morde, mysteriöse Botschaften und das nicht konfliktfreie Arbeitsverhältnis zwischen Huldar und Freyja kristallisieren sich als weitere Gemeinsamkeiten der beiden Bücher heraus. 

Huldar wird durch Zufall bzw. besondere Umstände zum Verantwortlichen der Ermittlungen im Umfeld eines brutalen Mordes an einer jungen Mutter. Da deren Tochter eine wichtige Zeugin ist, wird die Kinderpsychologin Freyja hinzugezogen. Mit dieser hatte es sich Huldar im Vorfeld schon gründlich verdorben. Ein weiterer Mord deutet auf den gleichen Täter hin, Verbindungen zwischen den beiden Opfern lassen sich nicht erkennen. Parallel taucht ein weiterer Handlungsstrang um den Amateurfunker Karl auf. Die Ermittlungen sind schwierig, der Druck auf die Ermittler hoch. Über weite Strecken des Thrillers war ich ebenso ahnungslos wie Huldar und sein Team. 


"DNA" lässt sich ähnlich flüssig lesen wie "Sog". Der Spannung konnte ich mich wieder nicht entziehen. Obwohl die Morde an sich nicht im Detail geschildert werden, erscheinen sie auch so schon brutal genug. "Sog" wirkt auf mich einen Tick reifer als "DNA", das sind gute Vorzeichen für den nächsten Sigurðardóttir-Thriller. Für die düstere Jahreszeit waren "DNA" und "Sog" gute Begleiter, doch nun könnte ich mich auch mal wieder etwas hoffnungsvollerer Lektüre widmen.