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Mittwoch, 28. März 2018

Graphic Novel: Sarah Glidden - Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger

























Etwas Israel und gleichzeitig ein Stück weit die USA verstehen in einer Graphic Novel.


Ich habe regelmäßig mit Israelis zu tun und in den Nachrichten sind Israel und die benachbarten Länder allgegenwärtig. Durch Erzählungen hatte ich schon einige Eindrücke gewonnen, aber der Titel der Graphic Novel "Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger" schien verlockend und eine Möglichkeit, mehr über Israel und die Hintergründe der Konflikte zu erfahren. 


Sarah Glidden ist Amerikanerin. Dank ihrer Herkunft war sie berechtigt, an einer "Birthright Israel" Tour teilzunehmen. 18-32jährige Menschen jüdischer Abstammung dürfen sich während einer solchen gesponserten Reise Israel anschauen und sich mit der Kultur und dem Leben dort vertraut machen. Der Trip führte sie nach Jerusalem, Tel Aviv, auf die Golanhöhen, an den See Genezareth und in die Wüste. Wer den Aufwand und die Zeit einer solchen Tour auf sich nimmt, ist sicherlich interessiert und auch offen für die Erfahrungen. Nach eigenen Angaben nahm Glidden aber auch eine gesunde Portion Skepsis mit, da sie eine Propaganda-Veranstaltung erwartete. Diese Skepsis lässt sie in ironischen Bemerkungen im Verlauf der Graphic Novel immer wieder durchscheinen. 

Die Konstellation der Reisegruppe aus Sarah Gilden, zwei Journalisten und einem Ex-Soldaten eröffnet dem Leser diverse Perspektive auf vor allem diese Themen:
  • Journalismus
  • Kurden
  • Irak
  • Syrien
  • Irakische Flüchtlinge in Syrien
  • Syrien bevor die Hölle losbrach
  • US Soldaten.
"Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger" ist für eine Graphic Novel erstaunlich lehrreich. Gerade die sehr unterschiedlichen Ansichten sowohl der Teilnehmer der Reisegruppe als auch der Menschen in Israel eröffneten mir einige Einblicke, die ich zuvor nicht hatte. Da die Reise aus Sicht einer Amerikanerin beschrieben wird, gibt es zugleich auch noch einen Eindruck vom Weltbild "der Amerikaner". 

Für die Lektüre habe ich mir Zeit gelassen. Da ich sie in der Originalversion gelesen habe wundere ich mich, dass ich dieses Zitat notiert hatte:
"Unsere Politker und ihre Politik sind nur so schlau wie wir selbst."
Auf jeden Fall finde ich es erwähnenswert.